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Geschätzte Vereinsmitglieder  

Die eigentlichen Naturschutzarbeiten werden heute zwar meist von Profis mit maschineller Hilfe erledigt. Trotzdem ist der Naturschutz ohne viele fleissige Helfer bei den Pflegearbeiten nicht denkbar. So war es eine Freude, wie viele Teilnehmer im November bei den Pflegearbeiten in Altenrhein mitmachten.
Der Anlass wird jeweils von der Ortsgemeinde Altenrhein bestens vorbereitet und durchgeführt. Im Oktober wurde unter der Leitung von Roland Stieger im Schutzgebiet Fuchsloch zusammen mit einer Schulklasse des OZ Thal eine Neophytgen-Bekämpfungsaktion durchgeführt. Dabei wurden 10 grosse Säcke voll mit Später Goldrute abgeführt.  

Sehr viel Publikum kam auch zu unserem Vortragsabend im November in den Saal der Oberstufe Thal. Der Vortragsabend zum Thema «Natur unter der Lupe im naturnahen Garten» durch Josef Keller war mit seinen einmaligen Aufnahmen ein echter Natur-Genuss.

NSV-Arbeitsgruppe „Bäremannli“  
Das Rebjahr 2019 war geprägt durch einen frühen Austrieb der Reben, einen kühlen, sonnenarmen Mai und zwei ausserordentliche Hitzeperioden. Letztere bedeuteten für ver-schiedene Rebstöcke einen starken physio-logischen Stress. Dieser machte zahlreiche Rebstöcke der Sorte Chambourcin anfällig für den Echten Mehltau. Die nicht befallenen Rebstöcke der Sorten Chambourcin und Muscat bleu entwickelten schöne Trauben. Die Chambourcin liessen wir zu Traubensaft pressen. Die regelmässigen Pflegearbeiten erledigten Hans Eggenberger, Agnes Beurer, Elisabeth Tinner und Josef Zoller. Heiner Tinner mähte im Frühherbst Böschungen und Sträucher. Beim Aufhängen der Vogelschutznetze und bei der Lese der Trauben erhielten wir in ver-dankenswerter Weise Unterstützung durch weitere HelferInnen. Nebst dem Anbau von pilzresistenten Reben fördern wir durch geeignete Pflegemassnahmen ebenso die Begleitvegetation und die Begleitfauna. Auf der kleinen Rebfläche haben wir eine Population von Zauneidechsen und eine von Blindschleichen. Ringelnatter und Schlingnatter werden äusserst selten beobachtet.

Exkursion am 14. September 2019 im Obstgarten Seminar Mariaberg Rorschach Leitung: Josef Zoller
Goldparmäne, Roter Jakober, Balgacher-Renette, Berlepsch, Blutapfel, Roter Mond. Noch nie davon gehört? Es sind alles Apfelsorten, die man bei den Grossverteilern vergeblich suchen würde. Diese und viele andere Sorten wachsen im Obstgarten des Seminars Mariaberg in Rorschach. Diese mehrere Hektaren grosse «grüne Lunge» ist nicht nur schön, sondern dient auch als anschaulicher Lernort für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer. Eine besondere Beziehung zu diesem prächtigen Obstgarten hat der langjährige Biologielehrer Josef Zoller, der bei den meisten Pflanzungen in den 80er-Jahren und den späteren Nachpflanzungen persönlich dabei war. Zu jedem Baum wusste er den interessierten Besuchern viel zu erzählen: Woher der Name stammt, wann der Baum in unsere Gegend eingeführt wurde, welche Äpfel lange lagerbar sind, welche zu Most verarbeitet werden und vieles mehr. Am Schluss der zweistündigen Führung gab es gar noch eine willkommene Degustation mit fast zwei Dutzend verschiedenen Sorten. Alle Besucherinnen und Besucher konnten sich selbst davon überzeugen, wie gut Goldparmäne, Roter Jakober, Balgacher-Renette, Berlepsch, Blutapfel, Roter Mond oder Gravensteiner schmecken. (Foto und Text: Gieri Battaglia, Rorschach)  



Schutzgebiet Strenglen in Rheineck:  
Das kleine Naturschutzgebiet an der SBB-Linie in der Gemeinde Rheineck ist ein besonderes Feuchtgebiet. Es ist im Eigentum der Orts-gemeinde Rheineck und der SBB. Angrenzend ans Naturschutzgebiet ist eine extensivierte Wiesenfläche. Der NSV wertete 2006 eine Teilfläche auf durch die Anlage eines grösseren Tümpels. An diesem tauchten in der Region seit Jahrzehnten verschollene Pflanzen auf. Für die vorhandenen Amphibien war ein günstiges Laich- und Larvenhabitat entstanden. Relativ schnell begann der Tümpel einzuwachsen. Der NSV projektierte eine Erweiterung des Tümpels. Aus verschiedenen Gründen konnte dieses nicht umgesetzt werden. Sepp Keel übernahm unser Projekt. Zusammen mit dem Rheinunternehmen wurde eine grössere Aufwertung geplant und ausgeführt. Er konnte den Gebiets-Anrainer für die Extensivierung der angrenzenden Wiesenflächen gewinnen, für eine Abschürfung des Oberbodens und die Ansaat einer Rheintal-Blumenmischung. Für die Pflege der neu geschaffenen Wasserflächen machte der NSV der Ortsverwaltung einen Vorschlag für einen Pflege- und Unterhaltsvertrag. Der Vorschlag, der die Verbindlichkeiten bei der Pflege geregelt hätte fand keine Zustimmung. Die Ortsverwaltung will die Tümpelumgebung weiterhin selber pflegen unter Beizug von Schulklassen aus Rheineck. Die Dynamik in der Entwicklung der Wasser- und Uferpflanzenvegetation macht auch partielle Eingriffe während der Vegetationsperiode sinnvoll und notwendig. Die Ortsverwaltung sah diese Notwendigkeit ein und gab dem NSV Am Alten Rhein das Einverständnis zu solchen Pflegeeingriffen.   Bei der Maiexkursion zu den Tümpeln beteiligte sich erfreulicherweise eine Vertreterin und ein Vertreter der Ortsverwaltung. Sie folgten mit Neugier den Ausführungen zur biologischen Bedeutung dieser Tümpel.   Aktuell: der Biber ist in Strenglen „streng am Wärchen“: Beim obersten Weiher, hinter der Buschbegrenzung hat der Biber eine eigene Seelandschaft geschaffen. Es ist sehr ein-drücklich, wie viel Erdmaterial er Richtung Bahndamm und auch als Insel aufgehäuft hat. Auch in den bestehenden Weihern hat er für offene Wasserflächen beigetragen. (Beobachtung von Heiner Tinner, 25. Jan. 2020).  



Ökologische Ergänzungsfläche „Bisiwäldli“  
Sie erstreckt sich vom Mündungsbereich des Steinlibachs bis zum Campingplatz unterhalb der ARA. Sie umfasst die Hinterwasser des Alten Rheins und die bewaldeten Flächen, dazu kommen im Bereich Bisen Landwirtschaftsflächen und der Bisengraben. Das Projekt ist ein Pflegekonzept, das von der Waldregion 2 und dem kant. Naturschutzamt, erarbeitet wurde. Das „Projekt“ hat zum Ziel, durch geeigneten Unterhalt und ökologische Aufwertungen die Vielfalt der Teillebensräume und ihrer Fauna zu erhalten und zu fördern. Auf der Basis des „Pflegekonzepts“ haben die Grundeigentümer (Rheinunternehmen, Ortsgemeinden Altenrhein, Rheineck und Thal) mit der Waldregion 2 einen Pflegevertrag abgeschlossen. Eine Dreiergruppe (mit dabei ist Josef Zoller) der Waldregion 2 koordiniert und veranlasst Pflegemassnahmen und ökologische Aufwertungen. Schwerpunkte der angestrebten ökologischen Aufwertungen liegen bei Laich- und Larvengewässern von Amphibien im Wald und beim Bisengraben. Aufwertungen zu Gunsten von Laubfrosch und Molchen sind zurzeit durch einen Bewirtschafter „blockiert“. Für Zug- und Wasservögel spielen die Wasserflächen entlang des Alten Rheins eine wichtige Rolle. Sie liegen in einem Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Die alten Vogelbeobachtungshütte und der neu erstellte Naturbeobachtungsturm WEITSICHT AM ALTEN RHEIN erleichtern die Vogelbeobachtung in Teilen der Hinterwasser. Der Vogelbeobachtungsturm ist ein Projekt des NSV Am Alten Rhein. Die Ziele der „Ökologischen Ergänzungsfläche“ konnten in zwei Teilbereichen nur teilweise umgesetzt werden: -Betretungsverbot der Wasser- und Uferflächen des Wasser- und Zugvogelreservats von nationaler Bedeutung. Dieses gilt nicht für die Fischer. Sie können das Gebiet betreten. Bemühungen, diese Ausnahmeregelung aufzuheben, scheiterten am Amt für Natur, Jagd und Fischerei. -Bei der Steinlibachmündung haben HundehalterInnen, JoggerInnen einen Verbindungsweg zur Werkhütte des Rheinunternehmens angelegt. Dieser führt durch den früheren Ruheraum von Rehen. -Trampelpfad im unteren Bisiwäldli: Dieser wird von SpaziergängerInnen, HundehalterInnen, JoggerInnen und BikerInnen regelmässig benützt und sauber gehalten. Der Trampelpfad steht in diesem schmalen Waldstreifen im Widerspruch zu den Zielen der „Ökologischen Ergänzungsfläche“. Er verringert das ökologische Potential für Tiere und Pflanzen in der Kraut- und Strauchschicht durch Verringerung der Fläche und vor allem durch Störungen. Die Bedeutung der Hinterwasser entlang des Alten Rheins für ruhende und nahrungs-suchende Wasservögel ist gross. Die Beobachtungsprotokolle der Wasser-vogelzählungen zeigen die Bedeutung auf. Für die Vögel im Wald sind die Waldflächen auf der CH-Seite nur ein Teilbereich der Waldflächen am Rheinspitz. Das Bisiwäldli kann nicht isoliert betrachtet werden.  



Aktuelle Vorstandsmitglieder: Annette Pokorny, Lutzenberg: Kassierin Roland Stieger, Thal: Aktuar Josef Zoller, Rorschach, Elisabeth und Heiner Tinner, Altenrhein und Silvia McGrane, St.Margrethen    


Thal, 18. März 2020, der Aktuar.